Das Kompetenzteam ländliche Entwicklung des Bundesverband Kultur- und Kreativwirtschaft e.V. – Kreative Deutschland – hat unter Mitwirkung der Kreative MV für die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission gleichwertige Lebensverhältnisse in Stadt und Land Handlungsempfehlungen aus Sicht der Erfahrungsträger und kreativen Innovatoren in ländlichen Räumen erarbeitet und an Bundes- und Landespolitik versandt. Anlass war die Jahreskonferenz Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland am 24.–25. September 2019 in Röslau, Fichtelgebirge unter dem Titel „peripher und ganz zentral“
Kokreative Regionalentwicklung in MV
Mecklenburg-Vorpommern mit seiner Nähe zu den großen Zentren der Kultur- und Kreativwirtschaft – Hamburg, Berlin und Kopenhagen – darf sich durch den Trend der kreativen Netzwerkgesellschaft nicht abhängen lassen, sondern sollte sich gerade diese Nähe zu Nutzen machen. Durch eine Förderung des Verständnisses und der Sichtbarkeit der Kultur- und Kreativwirtschaft lässt sich die Zukunftsfähigkeit des Landes stärken.
Da die Branche überwiegend aus Kleinunternehmen und Freiberuflern besteht, werden durch die stärkere Vernetzung flexible Kompetenzcluster unterschiedlicher Akteure gebildet, die gemeinsam interdisziplinäre Leistungen anbieten und größere Aufträge umsetzen können. Die Flexibilität ermöglicht die schnelle und bedarfsorientierte Anpassung an Marktbedingungen in einer Zeit des schnellen Wandels und der zunehmenden Bildung von interdisziplinären Clustern zur optimalen Nutzung von Ressourcen und Kompetenzen.
Ziel der Kreative MV ist es, die spezifischen Potentiale der KKW in Mecklenburg-Vorpommern als dünn besiedeltem, touristisch hoch attraktivem Flächenland mit wenigen Industriestandorten für die weitere Regionalentwicklung und Kooperationen mit anderen regionalspezifischen Schlüsselbranchen zu erschließen. Die Potentiale der KKW als Innovationsmotor, Zukunftstreiber und kokreativer Katalysator für Transformationsprozesse sollen durch Analyse der Wertschöpfungsketten stärker genutzt werden – vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Herausforderungen durch den rapide fortschreitenden digitalen und demografischen Wandel.
Durch mehr Sichtbarkeit der Branche wird das Land für junge, gut ausgebildete Leistungsträger attraktiver, die Ansiedlung junger Kreativer weiter gefördert und damit die Zukunftsfähigkeit des Landes angesichts des demografischen Wandels gestärkt (siehe Studie Standortoffensive, 2020).